Iris Hammer

Stricke die perfekten Randmaschen an jedem Strickstück

Die erste und letzte Masche der Reihe. Die Randmasche. Sie ist ein Mysterium. Hier wird damit aufgräumt.

Was ist mit der Randmasche? Diese Frage höre ich bei jedem neuen Projekt. Ist die Maschenzahl mit oder ohne Randmasche? Gibt es überhaupt eine Randmasche? Soll ich die sie stricken oder abheben? Obwohl die Randmasche nur eine Masche in der Reihe ist, herrscht totale Verwirrung darüber wie du sie stricken sollst.

Ich habe keine Ahnung, wo das Problem liegt.

Mir wird immer wieder die Frage gestellt, was ist mit der Randmasche. Soll ich eine stricken?

Soll ich dir etwas verraten? Ich verstehe die Frage nicht. Du hast doch immer eine Randmasche. Zumindest wenn du in offenen Reihen strickst.

Was ist die Randmasche

Strickst du in Hin- und Rückreihen, dann hast du

  • die erste Masche am rechten Rand
  • die letzte Masche am linken Rand

Das sind deine Randmaschen.

Wie kannst du dann ohne Randmasche stricken?

Du musst die Masche am Rand stricken. Sonst kommst du nicht voran mit deinem Strickstück.

Du kannst eine Masche nur rechts oder links stricken oder abheben. Das gilt auch für Randmaschen.

Hebst du die Masche ab, strickst du sie nicht. Sie hat dann eine Reihe weniger, als die Masche daneben.

Die Position der Masche

Deine Randmasche hängt nicht im luftleeren Raum.

Sie grenzt an dein Strickstück.

Das strickst du in irgendeinem Muster bis zur vorletzten Masche. Dann kommt die letzte Masche, deine Randmasche. Die strickst du oder hebst sie ab und wendest deine Arbeit.

Die letzte Masche der Vorreihe ist dieselbe wie die erste Masche der neuen Reihe.

Die strickst du wieder oder hebst sie ab und machst mit deinem Muster weiter.

Du siehst, dass die erste Masche einer Reihe davon abhängt, wie du die letzte Masche der Vorreihe bearbeitet hast.

Das ist dieselbe Masche. Durch das Wenden hat sich nur ihre Position verändert.

Randmasche stricken oder abheben

Deine letzte und erste Masche musst du mindestens einmal stricken. Entweder vor dem Wenden oder danach.

Strickst du sie nur einmal und hebst sie einmal ab, hast du am Rand nur eine Masche, die über zwei Reihen geht.

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Strickst du die letzte und die erste Masche, hast du für jede Reihe eine eigene Masche.

Diese Möglichkeiten hast du, deine Randmasche auszuführen.

  • letzte Masche abheben - wenden - erste Masche stricken
  • letzte Masche stricken - wenden - erste Masche abheben
  • letzte Masche stricken - wenden - erste Masche stricken

Stricken hört sich so banal an. So einfach ist das aber bei der Randmasche nicht.

Wie du die erste Masche der Reihe arbeiten kannst, hängt davon ab, wie du die letzte Masche der Vorreihe gearbeitet hast.

Randmasche rechts oder links

Du hast folgende Varianten für die erste oder letzte Masche der Reihe.

  • rechts stricken
  • rechts abheben
  • links stricken
  • links abheben
Rechts oder links stricken ist bestimmt kein Problem. Rechts oder links abheben wird schon schwieriger.

Das hängt davon ab, wo sich der Arbeitsfaden befindet, während du die Masche abhebst.

Abheben mit dem Faden vor der Nadel

Du strickst deine vorletzte Masche.

Jetzt legst du den Arbeitsfaden vor die linke Nadel. Stichst du unter dem Faden von rechts nach links in die letzte Masche ein und hebst sie ab, dann hast du sie wie zum links Stricken abgehoben.

Unter dem Arbeitsfaden hindurch die Masche rechts abheben, macht wenig Sinn. Das ist nur umständlich.

Du wendest deine Arbeit.

Damit hast du nach dem Wenden automatisch den Arbeitsfaden hinter der Nadel. Und zwar zwischen der ersten und zweiten Masche.

Strickst du jetzt die erste Masche rechts, macht es keinen großen Unterschied, ob du in das hintere Beinchen der Masche oder das vordere einstichst.

Beide Beinchen gehen durch denselben Faden der vorhergehenden Reihe.

Stichst du in das hintere Beinchen, strickst du die Masche per Definition rechts verschränkt.

Die Beinchen der Randmasche liegen danach aber parallel zueinander.

Stichst du von vorne in die Masche, hast du sie rechts abgestrickt, die Beinchen der Masche kreuzen sich und sie erscheint verschränkt.

Das macht sie aber weder fester noch lockerer.

Sie liegt nur anders herum über der Nadel und beide Beinchen der Masche führen durch dieselbe Schlaufe der Vorreihe.

Da du in der Regel die Randmasche in jeder Reihe gleich arbeitest, ist es egal, in welcher Richtung sie über der Nadel liegt, da du sie in der nächsten Reihe am Ende wieder links abhebst.

Hast du die erste Masche der Reihe rechts gestrickt, bekommst du die sogenannte Kettrandmasche oder den Kettrand.

Du kannst den Faden auch unter der Nadel hindurch nach vorne holen und die erste Masche links stricken.

Dadurch erhältst du ein Knötchen an der Seite. Diese Randmasche heißt einfacher Knötchenrand.

Abheben mit dem Faden hinter der Nadel

Du legst den Arbeitsfaden hinter die linke Nadel, nachdem du die vorletzte Masche gestrickt hast.

Jetzt ist es egal, wie du in die letzte Masche einstichst.

Je nachdem, von welcher Seite du die Masche abhebst, wechseln wieder nur die Beinchen der Masche die Seite.

So wie vorhin beim Stricken der ersten Masche.

Wenn du jetzt die Arbeit wendest, liegt dein Arbeitsfaden vor der Nadel wieder zwischen der ersten und zweiten Masche.

Möchtest du die Masche rechts stricken, musst du den Faden unter der Nadel nach hinten legen.

Dadurch erhältst du dann wieder einen einfachen Knötchenrand.

Strickst du die erste Masche links, sieht das Ganze genau so aus, als hättest du die letzte Masche links abgehoben und die erste Masche rechts gestrickt.

Damit bekommst du wieder eine Kettrandmasche oder den Kettenrand.

In der Schule habe ich gelernt, die letzte Masche der Reihe wie zum links stricken abzuheben, zu wenden und die erste Masche rechts verschränkt zu stricken.

Egal wie du den Kettrand arbeitest. Die Fäden von der unteren und der oberen Reihe gehen immer gemeinsam durch die nächste Kettrandmasche.

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Strickst du die Masche verschränkt, kreuzen sich die beiden Beinchen der Randmasche nicht. Sie gehen aber immer beide durch die Schlaufe der darunter liegenden Randmasche.

Außerdem hast du immer für zwei Reihen nur eine Randmasche.

Was passiert, wenn du die letzte Masche der Reihe strickst.

Letzte Masche rechts stricken

Nachdem du die vorletzte Masche der Reihe im Muster gestrickt hast, strickst du die Randmasche rechts.

Du wendest und hast den Arbeitsfaden vor der Nadel.

Lässt du ihn da, kannst du die Masche nur links abheben oder links stricken.

Hebst du die Masche links ab, hast du das gleiche Ergebnis wie bei den vorigen Varianten. Du bekommst einen Kettrand.

Der sieht dann wieder genau so aus wie beim Abheben der letzten und Stricken der ersten Masche.

Wenn du die erste Masche nach dem Wenden links strickst, hast du deine Randmasche in jeder Reihe gestrickt. Einmal rechts und einmal links.

Das ergibt einen Nahtrand.

Bei dieser Form von Randmasche hast du für jede Reihe eine eigene Randmasche.

Alternativ kannst du den Faden unter der linken Nadel nach hinten nehmen.

Damit umschlingt der Faden der zuvor rechts gestrickten Masche den Rand und du bekommst wieder ein Knötchen.

Hebst du die erste Masche ab, hast du trotz Knötchen am Rand nur eine Masche für zwei Reihen.

Es macht keinen Unterschied, ob du sie rechts oder links abhebst. Die Masche wechselt nur die Richtung auf der Nadel.

Im Vergleich zur Kettrandmasche sind die Querfäden der einzelnen Reihen beim Knötchenrand deutlicher von einander getrennt.

Der Faden der letzten Masche umschlingt die Kante, bevor damit in der nächsten Reihe weiter gearbeitet wird.

Der Knötchenrand mit abgehobener erster Masche der Reihe wird auch einfacher Knötchenrand genannt.

Du kannst du die erste Masche auch rechts stricken.

Damit bekommst du den doppelten Knötchenrand oder doppelten Perlrand.

Die Bezeichnungen für die verschiedenen Randmaschen sind ziemlich uneinheitlich.

Selbst in meinen alten Büchern gibt es für diesen doppelten Knötchenrand oder Perlrand unterschiedliche Namen.

Oftmals wird auch die doppelt rechts gestrickte Randmasche nur Knötchenrand oder einfacher Knötchenrand genannt.

Zur besseren Unterscheidung bezeichne ich das abgehobene Knötchen als einfachen Knötchenrand und den doppelt gestrickten als doppelten Knötchenrand.

Am Ende bekommst du noch eine Auflistung mit allen Kombinationen von Stricken und Abheben und der dazu gehörigen Randmasche.

Bleibt noch eine Möglichkeit für die letzte Masche.

Letzte Masche links stricken

Du strickst die letzte Masche links.

Drehst du um, dann liegt der Arbeitsfaden hinter der Nadel am Anfang der Reihe.

Jetzt kannst du die erste Masche rechts stricken oder abheben.

Hebst du sie ab, egal ob von vorne oder hinten, bekommst du wieder einen Kettrand, wahlweise mit verschränkten Maschen.

Strickst du die erste Masche rechts, bekommst du wieder einen Nahtrand.

Der Nahtrand mit letzte Masche links - erste Masche rechts hat die rechte Masche am Anfang der Reihe. Beim Nahtrand letzte Masche rechts - erste Masche links liegt die rechte Masche am Ende der Reihe.

Das ist ein Unterschied, weil sich der Rand in Richtung der linken Masche kippt. Um beide Ränder unterscheiden zu können, lege ich dir folgende Bezeichnungen fest.

  • letzte Masche links - erste Masche rechts: rechter Nahtrand
  • letzte Masche rechts - erste Masche links: linker Nahtrand

Alternativ kannst du den Arbeitsfaden unter der linken Nadel hindurch nach vorne holen.

Wenn du die erste Masche jetzt abhebst, egal ob von vorne oder hinten eingestochen, bekommst du wieder einen einfachen Knötchenrand, der mit einer Masche über zwei Reihen geht.

Was jetzt kommt, hat sogar einen eigenen Namen.

Nimmst du den Faden nach dem Wenden unter der linken Nadel nach vorne und strickst die erste Masche der neuen Reihe ebenfalls links, bekommst du einen Schweizer Rand.

Die zweimal links gestrickte Randmasche heißt Schweizer Rand

Jetzt hast du alle Varianten von Stricken und Abheben der letzten und ersten Masche der Reihe kennengelernt.

Außerdem gibt es noch Sonderformen von Randmaschen.

Die liste ich dir nur kurz auf und beschreibe sie dir noch mal in einem extra Beitrag.

  • Patentrand
  • Picotrand
  • doppelter Kettenrand
  • Doppelmaschen für verkürzte Reihen
  • diverse Ränder ohne eigenen Namen

Jetzt bekommst du noch eine Zusammenfassung der verschiedenen Stricktechniken mit den zugehörigen Bezeichnungen.

Liste von Randmaschen

Die Randmaschen sind die Maschen am Ende und am Anfang jeder Reihe. Du kannst sie folgendermaßen Arbeiten.

letzte Masche Nach dem Wenden den Faden erste Masche Ergibt
abheben mit dem Faden vor der Nadel hinten lassen rechts stricken Kettrand
abheben mit dem Faden vor der Nadel unter der Nadel nach vorne holen links stricken einfaches Knötchen
abheben mit dem Faden hinter der Nadel unter der Nadel nach hinten legen rechts stricken einfaches Knötchen
abheben mit dem Faden hinter der Nadel vorne lassen links stricken Kettrand
rechts stricken vorne lassen links abheben Kettrand
rechts stricken vorne lassen links stricken linker Nahtrand
rechts stricken unter der Nadel nach hinten legen rechts/links abheben einfaches Knötchen
rechts stricken unter der Nadel nach hinten legen rechts stricken doppeltes Knötchen
links stricken hinten lassen rechts/links abheben Kettrand
links stricken hinten lassen rechts stricken rechter Nahtrand
links stricken unter der Nadel nach vorne holen rechts/links abheben einfaches Knötchen
links stricken unter der Nadel nach vorne holen links stricken Schweizer Rand

Du bekommst einen Kettrand indem du die

  • letzte Masche abhebst mit dem Faden vor der Nadel, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts strickst
  • letzte Masche abhebst mit dem Faden hinter der Nadel, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links strickst
  • letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links abhebst
  • letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts/links abhebst

Du bekommst ein einfaches Knötchen indem du die

  • letzte Masche abhebst mit dem Faden vor der Nadel, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche links strickst
  • letzte Masche abhebst mit dem Faden hinter der Nadel, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts strickst
  • letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts/links abhebst
  • letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche rechts/links abhebst

Du bekommst ein doppeltes Knötchen indem du die

  • letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach hinten legst, die erste Masche rechts strickst

Du bekommst einen linken Nahtrand indem du die

  • letzte Masche rechts strickst, nach dem Wenden den Faden vorne lässt, die erste Masche links strickst

Du bekommst einen rechten Nahtrand indem du die

  • letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden hinten lässt, die erste Masche rechts strickst

Du bekommst einen Schweizer Rand indem du die

  • letzte Masche links strickst, nach dem Wenden den Faden unter der Nadel nach vorne holst, die erste Masche links strickst

Für Kettrand und einfachen Knötchenrand hast du verschiedene Varianten, wie du sie arbeiten kannst.

Jede Möglichkeit sieht ein bisschen anders aus. Vor allem macht es einen Unterschied, in welchem Muster du den Rest von deinem Strickstück strickst.

Außerdem strickt jeder anders.

Was bei dir optimal ist, sieht bei mir vielleicht total gruselig aus und umgekehrt.

Welche Randmasche am rechten oder linken Rand bei dir am besten aussieht, kannst du nur selbst ausprobieren.

Die meisten Anleitungen zum Stricken von Randmaschen, die ich gefunden habe, schlagen gleichzeitig Kombinationen von Randmaschen für den rechten und linken Rand vor.

Das halte ich für völlig unsinnig.

So wird zum Beispiel bei EliZZZa von Nadelspiel ein Nahtrand immer an der rechten Seite mit einem rechten Nahtrand und an der linken Seite mit einem linken Nahtrand gestrickt.

Warum?

Vielleicht sieht es bei dir umgekehrt besser aus, oder wenn du an beiden Seiten einen rechten Nahtrand oder linken Nahtrand strickst.

Trotzdem gibt es bei den Randmaschen bei den meisten ein großes Problem.

Was ist mit der verflixten zweiten Masche

Schau dir die Bilder im Netz an.

Die Kanten der Strickstücke sehen immer wunderbar einheitlich aus.

Rechts und links sind die Randmaschen und vor allem die vorletzten Masche so gleichmäßig wie mit der Maschine gestrickt.

Bei mir sieht das nie so aus!

Und die tollen Tipps zum Beispiel von Lana Grossa: du musst halt die ersten/letzten drei bis vier Maschen fester/lockerer stricken funktionieren bei mir auch nicht.

Die Rucken und Ziehen-Methode von Kerstin nützt bei mir nichts. Diese Methode hilft nur, wenn die vorletzte Masche der Reihe zu locker wird.

Meine schlechte Masche ist aber die zweite Masche der Rückreihe.

Wende ich diese Methode an, wird meine vorletzte Masche noch fester und damit der Unterschied noch größer.

Bei unelastischen Garnen ist der Effekt besonders deutlich.

Damit das Ergebnis einigermaßen gleichmäßig daher kommt, wende ich bei besonders widerspenstigen Garnen einen Trick an.

Tipp: lockere Masche weiter ziehen

Bei mir ist bei glatt rechts am linken Rand die Reihe mit den linken Maschen zu locker.

Also die Rückreihe.

Um das auszugleichen, ziehe ich nach ein paar Reihen jeweils die lockeren Maschen einzeln in die nächste Reihe oder die Randmasche.

Damit gleiche ich die große Masche aus und ziehe den überschüssigen Faden in die zu feste Masche der darunter liegenden Reihe.

Das ist aber nur eine Behelfslösung.

Sie ändert nichts daran, dass ich die vorletzten Maschen ungleichmäßig stricke.

Besser wäre es eine Randmasche zu finden, bei der das Problem gar nicht erst auftritt.

Du kannst alle Randmaschen ausprobieren.

Am rechten und am linken Rand, um herauszufinden, welche Randmasche am jeweiligen Rand das gleichmäßigste Ergebnis bringt.

Das sind 12 Varianten von Randmaschen mal zwei Ränder.

Mach verschiedene Proben von Randmaschen und wähle deine liebste.

Die Zahlenhexe

Ich habe alle durch.

Bei mir verhindert keine Randmasche die lockere zweite Masche der Rückreihe.

Richtig gleichmäßig wird sie mit keiner.

Die linke Masche ist immer größer als die rechte.

Bei grob gestricktem behelfe ich mir mit der Weiterzieh-Methode.

Wenn ich mit besonders dünnen Nadeln stricke, habe ich keine Lust, gefühlte 257 Reihen nachzuarbeiten.

Dann lasse ich den Rand so ungleichmäßig und nähe meine Teile einfach eine oder eine halbe Masche weiter innen zusammen.

Damit verschwindet das Loch in der Naht und es sieht aus wie gekauft oder wie mit der Maschine gestrickt, wie meine Mutter immer sagt.

Was ist aber mit Teilen, bei denen die Randmasche offenbleibt.

Bei Schals oder angestrickten Blenden.

Welche Randmasche für ...?

Die Frage kann ich dir leider pauschal nicht beantworten.

Als Zahlenhexe bilde ich dir jetzt mal ein paar Kategorien.

Aus denen kannst du die Vor- und Nachteile der verschiedenen Randmaschen für dein jeweiliges Projekt ableiten.

Die Verwendung

Bleibt die Kante offen oder verschwindet die Randmasche später in der Naht?

Für Nähte ist natürlich der rechte oder linke Nahtrand hervorragend geeignet.

Dabei bildet jede Randmasche eine eigene Reihe.

Du kannst die Reihen einzeln gut von einander unterscheiden.

Damit kannst du dein Strickstück perfekt mit Matratzenstich zusammennähen.

Leider rollt sich der Nahtrand ziemlich stark in Richtung der linken Maschen.

Du musst dann immer erst den Rand nach außen rollen, um den nächsten Faden zum Nähen frei zu legen.

Ich persönlich bevorzuge den doppelten Knötchenrand bei Randmaschen für Nähte.

Dabei sind ebenfalls die einzelnen Reihen gut von einander getrennt.

Der Rand rollt sich nicht ganz so stark und lässt sich damit leichter zusammennähen.

Für offene Kanten bietet der Kettrand, vor allem für Schals, Vorteile.

Die einzelne Masche über zwei Reihen bietet genug Material in der Länge.

Dadurch zieht sich die Kante nicht zusammen.

Die Randmasche ist genauso dehnbar, wie das restliche Strickstück.

Bei besonders lockeren oder filigranen Mustern mache ich sogar noch einen Umschlag nach der ersten Masche.

Den lasse ich dann in der nächsten Reihe wieder fallen und bekomme dadurch mehr Material für die Höhe der Randmasche.

Möchtest du später aus der Kante Maschen aufnehmen, ist ein einfacher oder doppelter Knötchenrand die richtige Wahl.

Für Fersenwände an Socken sticke ich den einfachen Knötchenrand.

Der bietet mehr Höhe und du kannst trotzdem aus jedem Knötchen ganz leicht eine Masche für den Spann aufnehmen.

Für Jackenblenden verwende ich eher den doppelten Knötchenrand oder Schweizer Rand.

Dabei wird bei mir die verflixte zweite Masche gleichmäßiger.

Und die bleibt nach der Maschenaufnahme an der Kante sichtbar.

Die Wahl der Randmasche hängt nicht nur von der späteren Verwendung ab.

Das Muster

Verschwindet die Randmasche hinter der Naht, ist es eigentlich egal, wie du die Randmasche strickst.

Es ist nur wichtig, dass die Maschen neben der Randmasche möglichst gleichmäßig erscheinen.

Randmaschen mit einer Masche in jeder Reihe sind leichter zusammenzunähen.

Für Nähte sind rechter und linker Nahtrand, doppelter Knötchenrand und Schweizer Rand besonders gut geeignet.

Bei welchem Muster, welche Randmasche bei dir am gleichmäßigsten wird, musst du leider selbst ausprobieren.

Bei glatt links bevorzuge ich den doppelten Knötchenrand auf der Rückseite (das ist die glatt rechte Seite) und den Schweizer Rand auf der Vorderseite (die glatt linke Seite).

Bleibt die Kante offen und du strickst ein Perlmuster, bietet sich er einfache oder doppelte Knötchenrand an.

Das sieht besonders bei mitgestrickten Blenden im Perlmuster sehr gut aus.

Die Randmasche integriert sich gut in das Muster.

Ein Kettrand würde da eher wie ein Fremdkörper aussehen.

Um einen schönen Knötchenrand beim Perlmuster zu erreichen, stricke ich den doppelten Knötchenrand.

Nach der Randmasche fange ich mit einer linken Masche an.

Dadurch geht das alternierende Muster in der Randmasche weiter.

Bei kraus rechts Gestricktem bevorzuge ich ebenfalls den doppelten Knötchenrand.

Das Muster hat weniger Höhe als glatt rechts Gestricktes. Die festere Randmasche passt deshalb besser. Der Rand wird kompakter und leiert nicht so aus.

An Ausschnitten mit offener Kante stricke ich meistens einen Nahtrand. Besonders, wenn der Ausschnitt mit betonten Abnahmen gestrickt wird.

Die Kante rollt sich dann zwar bis zur Abnahme, das ist dafür aber so gewollt. Die Randmasche verschwindet nach innen.

Das funktioniert dann besonders gut, wenn du die Abnahmen ein bis zwei Maschen vom Rand entfernt strickst.

Das heißt an der rechten Kante mit einer überzogenen Abnahme und an der rechten Kante mit einer einfachen Abnahme, indem du zwei Maschen rechts zusammen strickst.

Diese Abnahmen heißen rechts- bzw. linksgerichtete Abnahmen oder betonte Abnahmen. Das ist aber Geschmackssache.

Dein Geschmack

Du musst Prioritäten setzten.

Was ist dir wichtiger?

  • eine bestimmte Optik bei einem offenen Rand
  • dass du möglichst leicht zusammennähen kannst
  • dass die Randmasche zu deinem Muster passt
  • dass die Kante neben der Randmasche möglichst gleichmäßig wird

Das hängt davon ab, wie du strickst.

Probiere es aus und entscheide selbst.

Schreibe mir in den Kommentaren für welchen Zweck du welche Randmasche verwendest und warum.